- Offizieller Beitrag
UPDATE 21. NOVEMBER 2022:
Wir haben in den vergangenen Tagen sehr vielseitige Rückmeldungen zu den geplanten Änderungen erhalten. Im Verlauf der Diskussionen haben wir einige Anpassungen erwogen, die aber zu kurz griffen und für viele Kunden einen signifikanten Einschnitt bedeutet hätten.
Wir sind zu der Einsicht gelangt, dass die angedachte Abschaltung von Installationen bei Ablauf der Lizenz ein Schritt in die falsche Richtung ist. Wir werden stattdessen verstärkt auf funktionale und finanzielle Anreize setzen, um die Weiterentwicklung und Pflege der Software auch weiterhin langfristig gewährleisten zu können.
Die bestehende Ankündigung wurde angepasst, die geänderten Textpassagen wurden in Fettdruck markiert.
Bislang gilt die Praxis, dass Lizenzen auch nach Ablauf weiterhin vollumfänglich für den Betrieb der Software verwendet werden kann und die Verlängerung der Lizenz ein vollkommen optionaler Vorgang ist. Diese Regelung ist äußerst kundenfreundlich und wurde von uns auch bei der Überarbeitung der Lizenzbedingungen vor 3 Jahren explizit so beibehalten.
Leider sehen wir uns angesichts anhaltender Trends dazu gezwungen, einige Einschränkungen für abgelaufene Lizenzen vorzunehmen, um die langfristige Entwicklung und Pflege der Software auch weiterhin zu gewährleisten. Mehr zu den Hintergründen und den erfolgten Abwägungen findet sich im nachfolgenden Abschnitt.
Für alle neu erworbenen Lizenzen ab dem 1. Januar 2023 sowie für Lizenzen, die ab dem 1. Januar 2023 verlängert werden, gelten die folgenden Änderungen:
- Bestehende Installation bleiben auch nach Ablauf der Lizenz uneingeschränkt lauffähig.
- Diese Installationen erhalten – wie bisher auch – weiterhin auf Kulanzbasis Zugang zu Sicherheits- und Stabilitätsupdates.
- Eine Funktionseinschränkung oder Abschaltung nach Ablauf der Lizenz erfolgt ausdrücklich nicht.
- Abgelaufene Lizenzen berechtigen nicht zu einer erneuten Installation der Software.
- Mit einer abgelaufenen Lizenz kann die Software nicht mehr heruntergeladen werden.
- Abgelaufene Lizenzen können nicht länger an eine andere Person übertragen werden.
Diese Entscheidung ist uns sehr schwergefallen und wir möchten im weiteren Verlauf auf die Hintergründe eingehen, die zu diesem Schritt geführt haben.
Konkurrenz durch Plattformen, die persönliche Daten verkaufen
Wir spüren bereits seit vielen Jahren die Konkurrenz durch Daten-finanzierte Angebote wie beispielsweise Discord und Facebook Gruppen. Diese Dienste sammeln in enormen Umfang persönliche Daten, um diese zu verkaufen oder zu vermarkten, bieten aber im Gegenzug eine kostenfreie Plattform an, die den risikofreien Start einer Community erlauben.
Der Verkauf von Lizenzen stellte lange Zeit die primäre Einnahmequelle für die Finanzierung der Entwicklung und Pflege der Software dar. Der schleichende Rückgang bei den Lizenzverkäufen hat dieses Geschäftsmodell nachhaltig in Frage gestellt. Mit der Erweiterung der Produktpalette sowie die Einführung der WoltLab Cloud konnten wir dies bislang größtenteils kompensieren, stellt jedoch auf die Dauer keine belastbare Lösung dar.
Die Verlängerung von Lizenzen wird von uns traditionell im Vergleich zum Neupreis sehr günstig angeboten, um die laufenden Kosten für unsere treuen Kunden möglichst gering zu halten. Dieser Umstand sowie der Rückgang bei den Erlösen aus dem Verkauf von Lizenzen führt jedoch dazu, dass die erfolgreich mit unserer Software betriebenen Foren immer weniger zur Refinanzierung der Entwicklungs- und Supportkosten beitragen. Diese Verschiebung führt dazu, dass der Vertrieb von Lizenzen und Lizenz-Updates für uns kontinuierlich wirtschaftlich an Bedeutung verliert.
Das hybride Modell „WoltLab Cloud“ und „On-Premises“
Wir wollen auch weiterhin eine solide Software anbieten und weiterentwickeln, die auch für private Kunden erschwinglich bleibt, und möchten daher jetzt die Weichen für die Zukunft stellen.
Der Trend geht vielerorts hin zu einem „Cloud-Zwang“, bei dem die Software nur noch direkt beim Hersteller zu bekommen ist und nicht mehr auf eigenen Servern zu betreiben ist. Dies hat vor allem als Hersteller den enormen Vorteil, dass Raubkopien ein wirksamer Riegel vorgeschoben wird. Auf der anderen Seite sehen wir unserer hybrides Vertriebsmodell mit der WoltLab Cloud auf der einen und dem On-Premises-Betrieb auf der anderen Seite als Bestandteil unseres anhaltenden Erfolgs. Wir möchten dieses Modell ausdrücklich beibehalten und auch weiterhin Lizenzen für den eigenverantwortlichen Betrieb anbieten.
Wir werden auch in Zukunft bei Bedarf auf Preisanpassungen zurückgreifen, um weiterhin eine solide Weiterentwicklung und Pflege der Software gewährleisten zu können. Besonders treue Kunden, die regelmäßig Ihre Lizenzen verlängern, tragen entscheidend zur Refinanzierung der Kosten bei und wir werden darauf hinarbeiten, dass diese Kundengruppe zukünftig von stabileren Kosten durch höhere Rabatte profitieren wird.
Die aktive Lizenz
Wir haben nach einer Lösung gesucht, mit der wir die Kosten für die Entwicklung und Pflege der Software möglichst fair auf viele Schultern zu verteilen können. Dabei möchten wir auch weiterhin den eigenverantwortlichen Betrieb ermöglichen, die Kosten bezahlbar halten und besonders treue Kunden, die bereits regelmäßig ihre Lizenz erweitern, nicht zusätzlich belasten.
Um dieses Ziel zu erreichen, passen wir die On-Premises-Lizenzen dahingehend an, dass wir zwar unverändert weiterhin den Betrieb von Installationen mit abgelaufenen Lizenzen tolerieren, jedoch keine Neuinstallation der Software bei abgelaufenen Lizenzen mehr gestatten. Es wird auch weiterhin möglich sein, eine Lizenz ruhen zu lassen und später zu reaktivieren, sollte man die Software zwischenzeitlich nicht mehr einsetzen.
Wir arbeiten darüber hinaus ein Konzept aus, um den Rabatt bei der Verlängerung bzw. Reaktivierung der Lizenz stärker zu differenzieren. Ziel wird es sein, dass Kunden, die ihre Lizenzen konsequent verlängern, einen höheren Rabatt eingeräumt bekommen als Kunden, die nur unregelmäßige Verlängerungen vornehmen.